Abwrackautots illegal auf Hof abgestellt – Artikel in der NWZ
Abwrackautos sollen bald verschwinden – Artikel in der Nordwestzeitung, Autor Christian Korte vom 18.2.2010
ALTLASTEN – Streit um Fahrzeuge in Altmoorhauser Gewerbegebiet – Verwertung mit Hochdruck
Sorgen für Ärger: Hunderte Schrottautos stehen auf dem Grundstück in Altmoorhausen. Sie sollen so schnell wie möglich abtransportiert und verwertet werden.
DIE AUTOS GEHÖREN DER FIRMA „ERSA“ IM MUNDERLOH. INHABER ERDAL SARIGÜL HATTE AUSWEICHFLÄCHEN GESUCHT.
VON CHRISTIAN KORTE
Munderloh/Altmoorhausen – Aufregung um Schrottautos: Weil er die Unmengen von Autos, die ihm durch die Abwrackprämie der Bundesregierung angeboten wurden, nicht mehr unterbringen konnte, suchte der Munderloher Autoverwerter Erdal Sarigül nach Ausweichflächen.
Die fand der Betreiber der Autoverwertung „Ersa“ unter anderem im nahen Gewerbegebiet an der Autobahn auf dem Gebiet der Gemeinde Hude in Altmoorhausen. Weil ein Teil der Autos auch auf dem Gelände des „Lackier- und Pflegezentrums Hude“ landeten, gibt es jetzt Streit zwischen dessen Geschäftsführer Oliver Monsees und Erdal Sarigül, auch die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Ohne sein Wissen und ohne sein Einverständnis seien die Fahrzeuge auf dem Gelände des Betriebs abgestellt worden, klagte Monsees (NWZ berichtete). Sarigül erklärte am Mittwoch, er habe die Erlaubnis von Holger Albers erhalten, dem ebenfalls ein Teil der fraglichen Fläche – sonst eine Schafweide – gehört. Albers bestätigte, dass er Sarigül erlaubt habe, die Autos dort für eine Weile abzustellen. Es habe sechs bis acht Wochen gedauert, bis die Fläche mit Autos voll gestellt gewesen sei, erklärt Sarigül.
Die Kanzlei der Delmenhorster Rechtsanwältin Dr. Corina Seiter, die Oliver Monsees in dem Verfahren vertritt, erklärte wie zuvor ihr Mandant, dass Monsees nicht beteiligt gewesen sei und nachweislich auch nicht gefragt wurde, ob die Autos auf dem Betriebsgrundstück abgestellt werden dürften. „Er wurde quasi vor vollendete Tatsachen gestellt.“
Die Kanzlei habe Sarigül zur Zahlung von Schadensersatz als auch die Untere Abfallbehörde zur Beseitigung der Fahrzeuge aufgefordert. Bislang hätten beide Seiten nicht auf die Schreiben reagiert, so die Rechtsanwältin. Außerdem sei nicht ersichtlich, woher die Information über eine angebliche Insolvenz Sarigüls stamme. Weder habe Monsees dies behauptet, noch entspreche es nach dem Wissen der Kanzlei den Tatsachen.
Auch der Wirtschaftsförderer der Gemeinde Hude, Roland Arndt hatte beklagt, dass Autos unerlaubt auf Gemeindegrund abgestellt worden seien. Dass ein weiterer Teil der Fläche im Besitz der Gemeinde Hude ist, habe er nicht gewusst, erklärte Sarigül daraufhin. Vor dem Gespräch mit Albers habe er bei der Gemeinde Hude nach Ausweichflächen angefragt. Diese anzukaufen hätte aufgrund des Zeitdrucks aber zu lange gedauert.
Roland Arndt selbst habe ihm dann empfohlen, sich bei den Anliegern zu erkundigen. Erst danach habe er mit Albers gesprochen. Arndt habe außerdem davon gewusst, dass seine Fahrzeuge auf dem Gelände standen.
Am Mittwoch erklärte Arndt gegenüber der NWZ, Sarigül habe ihm zugesagt, dass die Fahrzeuge bis Ende März Stück für Stück entfernt und der Verwertung zugeführt werden sollten.
Auch Sarigül betonte, sein Betrieb arbeite mit Hochdruck daran, alle in seinem Besitz befindlichen Fahrzeuge zu verwerten. Sowohl seine Angestellten als auch alle Geräte seien absolut ausgelastet.
Außerdem erklärte der Firmeninhaber, sein Betrieb werde ständig vom Landkreis Oldenburg überwacht. Dieser kontrolliere, dass alle Fahrzeuge die „Ersa“ angenommen habe, auch ordnungsgemäß verwertet würden.